Die Ursprünge des Mannheimer Schiffahrtsvereins von 1894 e. V. gehen, wie der Name schon sagt, auf das Jahr 1894 zurück, als die ursprünglichen Bruderschaften und Gilden der Schiffer in Mannheim den Internationalen Mannheimer Schiffahrtsverein, wie er sich damals nannte, gründeten. 1911 erfolgte die Eintragung als Mannheimer Schifferverein von 1894 e. V. Im Jahr 1975 wurde der Verein umbenannt und heißt seither
Mannheimer Schiffahrtsverein von 1894 e. V.
1968 feierte der Verein seinen 75. Geburtstag, den 100. Geburtstag der „Mannheimer Rheinschiffahrtsakte von 1868“ und den „Internationalen Rheinschiffahrtstag“. Das nahm der MSV zum Anlass, einen Fahnenmast am Rheinufer zu errichten und ihn am 17. Oktober 1969 in die Obhut der Stadt Mannheim zu übergeben. Der "Schiffermast" dient bis zum heutigen Tag als Willkommensgruß für die Schiffer und als Symbol der Verbundenheit der Stadt mit der Binnenschifffahrt.
Von 1960 bis 1975 war eine der Hauptaufgaben des MSV, mit großem Engagement eine bis dahin erworbene Modellsammlung alter Lastkähne und -segler im Maßstab 1:10 zu vervollständigen, zu katalogisieren und zu erhalten. Zu diesem Zweck bildete sich 1977 vor allem aus Mitgliedern des MSV die „Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschiffahrtsmuseums in Mannheim e. V.“. Unter Federführung von Dr. Ludwig Specht und dem unvergessenen Helmut Kühnle gelang es dem Verein, den Raddampfer „Mainz“ aus seinem Dornröschenschlaf zu holen, um ihn nach aufwendigen Reparatur- und Umbaumaßnahmen anno 1986 als Museumsschiff am Neckarufer festzumachen. Hier fand die Modellsammlung gemeinsam mit den Modellen der Stadt Mannheim eine dauerhafte Heimat – 2003 wurde sie dem Landesmuseum für Technik und Arbeit (LTA, heute: TECHNOSEUM) als Dauerleihgabe, das Museumsschiff als Geschenk übergeben.
Ein weiteres Kind der aus dem MSV hervorgegangenen Fördergesellschaft ist der Erhalt der historischen Péniche „Willi“, ein gern gesehener Gast im Mannheimer Hafen. Die Fördergesellschaft ist
mittlerweile per Fusion im Museumsverein des LTA aufgegangen. Hier kümmert sich der Arbeitskreis Binnenschifffahrt, dem ebenfalls viele MSV-Mitglieder angehören, um die großen Exponate. Viele
Freiwillige investieren ihre Freizeit in Unterhaltsarbeiten auf dem Museumsschiff, dem Aalschokker und dem historischen Polizeiboot des TECHNOSEUMS am Museumsufer, um das sie sich ebenfalls
kümmern.
Der Mannheimer Schiffahrtsverein war 1994 maßgeblich an der Gründung der Gesellschaft zur Förderung des Binnenschifffahrtsrechts an der Universität Mannheim e. V. (GBM) beteiligt, der es wiederum mit
zu verdanken ist, dass 1996 das Institut für Binnenschifffahrtsrecht an der Uni Mannheim ins Leben gerufen werden konnte. Aus dem Institut ist aufgrund der Erweiterung der Aufgaben mittlerweile die
Abteilung für Binnenschifffahrtsrecht geworden, die zusammen mit der Abteilung Allgemeines Transport- und Verkehrsrecht das Institut für Transport- und Verkehrsrecht bildet. Sehr gut haben sich die
vom Institut veranstalteten „ Mannheimer Tagungen für Binnenschifffahrtsrecht“ in der Branche etabliert, ebenso wie der jährlich veranstaltete Mannheimer Transportrechtstag und weitere Angebote wie
die binnenschifffahrtsrechtliche Rechtsprechungsdatenbank mit nationalen und internationalen Urteilen, die digitale transportrechtliche Normensammlung, die wissenschaftliche Präsenzbibliothek zum
Binnenschifffahrtsrecht und die Publikationen binnenschifffahrtsrechtlicher Beiträge.
Ein interessanter Artikel über den MSV findet sich hier: